Takeover – Und sie dankte den Göttern

Ein neuer Adler-Olsen! – Nein, ein alter Adler-Olsen …

Jussi Adler-Olsen hatte, bevor er 2007 mit der Sonderdezernat-Q-Reihe rund um den Ermittler Carl Mørck anfing und damit einen riesigen Erfolg landete, drei internationale Thriller geschrieben: Alfabethuset (1997), Firmaknuseren (2003 – 2008 neu erschienen unter dem Titel Og hun takkede guderne) und Washington-Dekretet (2006).

Auf dem deutschen Markt startete Jussi Adler-Olsen aber mit der Sonderdezernat-Q-Reihe. Der erste Band, Kvinden i buret (2007), erschien im Herbst 2009 in der Übersetzung von Hannes Thiess unter dem Titel Erbarmen bei dtv. Der Titel stand ab Weihnachten 2009 bis Juni 2011 unter den ersten zehn auf der Spiegel-Bestsellerliste. Der zweite Band, Fasandræberne (2008) erschien im Sommer 2010 in der Übersetzung von Hannes Thiess unter dem Titel Schändung und schnellte sofort an die Spitze der Bestsellerliste. Bis zum Herbst 2012 – also über zwei Jahre! – hielt sich Schändung unter den ersten zwanzig der Spiegel-Bestsellerliste.

Der Deutsche Taschenbuchverlag wusste also spätestens ab Sommer 2010, dass die Entscheidung, die ersten drei Bände der Sonderdezernat-Q-Reihe einzukaufen, die richtige gewesen war. Doch mehr als das: Der Verlag hatte sich (in weiser Voraussicht) auch von Anfang an die Rechte an den drei internationalen Thriller gesichert. Und um sicherzustellen, dass nach Erscheinen der Übersetzung des dritten Bandes Flaskepost fra P (2009) unter dem Titel Erlösung im Sommer 2011 (wieder in der Übersetzung von Hannes Thiess) auf jeden Fall bald ein weiteres Buch von diesem Erfolgsautor auf Deutsch erscheinen konnte, tat der Verlag das, was in solchen Fällen jeder Verlag tut: Er gab auch die  Übersetzung der „Altwerke“ des Autoren („Backlist“ genannt) in Auftrag.

Und hier kam ich dann ins Spiel.

Hannes Thiess suchte Unterstützung für die Übersetzung von Alfabethuset – und fand mich. 🙂 Auf einer Fortbildung. Im Sommer 2010. Es dauerte aber noch ein paar Monate, bis die Zusammenarbeit wirklich offiziell und in trockenen Tüchern war. Das Alphabethaus erschien im Januar 2012. Unsere zweite Zusammenarbeit war die an Das Washington-Dekret, das im Januar 2013 erschien. Und nun ist also die Frucht unserer dritten Zusammenarbeit erschienen: Takeover – Und sie dankte den Göttern. Ganz ungewohnt in ein weißes Gewand gehüllt.

Und das waren dann die drei so genannten Backlist-Titel.

Unterdessen hat Jussi Adler-Olsen drei weitere Sonderdezernat-Q-Bände produziert – Journal 64 (2010), Marco Effekten (2012) und Den Grænseløse (2014) – und Hannes Thiess hat sie alle übersetzt (Verachtung 2012, Erwartung 2013, Verheißung 2015). Jussi Adler-Olsen erzählt immer wieder, er habe die Serie auf zehn bis zwölf Bände angelegt – die Fans von Carl Mørck freut’s!

Für mich war die Arbeit an Das Alphabethaus nach zwölf Jahren und 22 Titeln Übersetzungen aus dem Englischen der ganz bescheidene, fulminante Einstieg ins Übersetzen aus dem Dänischen. Unglaublich.

Krimimesse 2015 in Horsens
Krimimesse 2015 in Horsens

So, und jetzt muss ich irgendwo zusätzlichen Stauraum schaffen/finden – dtv ist in Sachen Belegexemplare recht großzügig und hat mir fünfzehn davon geschickt …

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Jussi Adler-Olsen
TAKEOVER. Und sie dankte den Göttern
Aus dem Dänischen von Hannes Thiess und Marieke Heimburger
Deutsche Erstausgabe
592 Seiten
ISBN 978-3-423-28070-9
22. September 2015
€ 19.90 [D] € 20.50 [A]