Als Landraub mir den Schlaf raubte …

Nach Jesper Steins schönem Nørrebro-Essay für MERIAN Kopenhagen durfte ich dieses Jahr noch einmal einen relativ kurzen Sachtext übersetzen, dieses Mal aus der Feder des Harvard-Geschichts-Professors Sven Beckert und für DIE ZEIT.

Und wenn auch Jesper Steins Nørrebro ein recht raues Pflaster ist und der Spaziergang auch in die dunklen und unschönen Ecken des Viertels führte – es blieb übersetzerisch bei einem Spaziergang. Sven Beckert (und Mindi Schneider) dagegen begleitete ich in die Finsternis und zu den Abgründen des globalen Kapitalismus. Ihr kluger Rückblick auf die weltweiten Auswirkungen des seit 500 Jahren ungezügelten europäischen bzw. westlichen Konsums hat mir schlaflose Nächte bereitet.

Ja, klar, weiß man alles. Irgendwie. Diffus. Darum kauft man ja auch schon bewusst ein. Bio. Fair Trade. Aus nachhaltigem Anbau. Aber das bisschen Bewusstsein kann niemals wieder gutmachen, was seit Jahrhunderten schief läuft, was auch heute noch Tag für Tag zu sozialer Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung, was zur Ausbeutung von Menschen und dem Planeten beiträgt. Es ist zum Heulen.

Punkt.

DIE ZEIT Nr. 37 vom 6. September 2018

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